Touristische Attraktionen Kubas kommen auf die ITB Berlin 2019

01 März 2019 3:49pm
Schreiben Caribbean News Digital
ITB-Berlin-2019

Aus Anlass der Teilnahme Kubas an der ITB Berlin 2019, die vom 6. – 10. März stattfindet, sprach Excelencias mit Igor García Fernández, dem Attaché für Tourismus der kubanischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland.

Wie verhielt sich der deutsche Tourismus in unser Land im Jahr 2018?

Im Allgemeinen erreichte die Entsendung deutscher Touristen nach Kuba 2018 mit 4.723.280 eine Rekordzahl, und für dieses Jahr wird ein Wachstum auf 5.100.000 Besucher angesteuert. Unter den hauptsächlichen entsendenden Märkten auf die größte Antilleninsel nimmt Deutschland den vierten Platz ein, und in Europa mit 208.507 Besuchern im vergangenen Jahr den ersten Platz.  

Es ist richtig, dass es in den letzten Jahren eine sinkende Tendenz gibt, vor allem bedingt durch die Einbußen durch den Ausfall der Fluglinie Air Berlin, als diese in Bankrott ging, was eine ziemliche Reduzierung von Plätzen in unser Land hervorrief. Dazu kommt das noch immer falsche Bild über die Beeinträchtigungen durch den Hurrikan Irma, der das Land im September 2017 traf, von dem sich die Insel aber in Rekordzeit erholte. Nicht zuletzt spielte das hervorragende Klima im Sommer in Deutschland eine Rolle. Dadurch wurden weniger Fernziele besucht.

Wie war der prozentuale Anteil deutscher Besucher, die auf dem Luftweg und auf dem Seeweg in unser Land kamen? Und wie verhält sich dazu das Segment der Kreuzfahrtschiffe?

Auf dem Luftweg kamen 79.5% der Besucher, der Rest auf dem Seeweg. Dieses deutsche Marktsegment, das mit Kreuzfahrtschiffen nach Kuba reist, tut das hauptsächlich auf Schiffen der Compagnie MSC (Opera und Armonia), die auf der Insel vertreten sind. Das Aufkommen deutscher Touristen, die an Bord dieser beiden Schiffe kommen, bewegt sich prozentual auf dem zweiten bis dritten Platz.  

Außerdem kommt jedes Jahres in den ersten drei Monaten das Schiff „Berlin“ der FTI Cruises GmbH, die im ersten Monat dieses Jahres 2.427 Passagiere transportierte, 578 mehr als im gleichen Zeitraum 2018, in etwa gleicher Anzahl wurden die Häfen von Havanna und Santiago de Cuba besucht.

Ist Holguín weiterhin ein bevorzugtes Reiseziel für deutsche Besucher auf die größte Antilleninsel?

Holguín ist weiterhin ein bevorzugtes touristisches Ziel der Deutschen, die nach Kuba reisen. Das beweist MEGAFAM, das im April das Treffen der Reiseveranstalter Thomas Cook in Holguín veranstaltet und damit den gesamten Ostteil Kubas stärkt.

Im Jahr 2018 lagen nur Havanna und Varadero vor Holguín.

Gibt es einen Plan seitens der Flug- oder Charterfluggesellschaften, der es erlaubt, die Anzahl der Flüge nach Kuba aus den verschiedensten Städten Deutschlands zu erhöhen?

Die Fluggesellschaft Eurowings beginnt mit zwei neuen Routen nach Kuba in diesen Sommer aus München nach Santa Clara (18. März) und aus Düsseldorf (22. März), mit dem Ziel, den Tourismus zu den Hotels der nördlich vorgelagerten Inselkette dieser Provinz zu erhöhen. Diese Flüge werden durch den Reiseveranstalter FTI organisiert.

Welche sind gegenwärtig die führenden Reiseveranstalter zur Entsendung deutscher Touristen nach Kuba?

Die hauptsächlichen Reiseveranstalter, die in Kuba arbeiten, sind Thomas Cook, FTI, TUI, Die Touristik, Tropicana Touristik und Schauinsland.

Unser Land möchte zeigen, dass es mehr als nur ein Reiseziel von Sonne und Strand ist. Wie ist die Strategie, um ein attraktives und variables touristisches Produkt für die deutschen Besucher zu schaffen?

In diesen Moment arbeiten wir an diversen Verkaufs- und Werbeaktionen und suchen neue Alternativen, um den Endkunden mittels der wichtigsten Presse- und Kommunikationsmedien auf dem Markt zu erreichen (B2C). Es wird Veröffentlichungen im Ausland geben, um uns in den wichtigsten Städten Deutschlands mit Bildern in Großformat bekannt zu machen und eine hohe Wirksamkeit auf dem Zielmarkt zu erlangen. Ebenso werden digitale Mittel wie Videos, Bilder, Anzeigen und Display-Banner eingesetzt und deren Effekt mit Klickraten (CTR) ausgewertet.

In all diese Aktionen sind die Hotelketten Kubas und ihre Partner wie Reiseveranstalter, Verkaufsagenturen und Fluglinien zu diesem Reiseziel sowie die Reisebüros Deutschlands einbegriffen.

Für dieses Jahr sind auch drei MEGAFAM nach Kuba vorgesehen, an denen insgesamt 500 Reiseagenturen und Medien mit dem Ziel der Weiterbildung und Aktualisierung über die Entwicklung des Tourismus in Kuba teilnehmen, um sich schon damit anzufreunden. Der erste findet im kommenden März statt und wird von FTI am Vorabend des Eröffnungsfluges nach Santa Clara stattfinden. Den zweiten im April übernimmt Thomas Cook in Holguín, um den gesamten Osten Kubas zu stärken. Der dritte wird von Der Touristik nach dem 500. Stadtjubiläum von Havanna in den letzten Monaten des Jahres durchgeführt und ist auf den Westen der Insel ausgerichtet, besonders auf die Touristenhochburgen Havanna und Varadero.

In diesem Jahr wird Berlin der Mittelpunkt der weltweiten Feierlichkeiten anlässlich des 250. Geburtstages des Gelehrten Alexander von Humboldt sein, der als zweiter Entdecker Kubas betrachtet wird. Was hat die kubanische Botschaft in Berlin geplant, um sich den Feierlichkeiten im Humboldtjahr anzuschließen?

Die Botschaft Kubas in Deutschland koordiniert gemeinsam mit kubanischen und deutschen Institutionen ein breites Programm an Aktivitäten, um diesen bedeutenden Gedenktag in Verbindung mit dem 500. Jahrestag von Havanna zu begehen.

Zu den wichtigsten Veranstaltungen und Aktivitäten gehören:

  • Das Humboldt-Kolloquium im Hotel Nacional, organisiert vom Hochschulministerium Kubas und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD),
  • der historische Stadtrundgang, geführt von dem deutschen Professor Michael Zeuske, um die Orte aufzusuchen, an denen es mögliche Spuren von Alexander von Humboldt zu entdecken gibt,
  • das Symposium “Grenzen der Wissenschaft” in der Universität von Havanna, das gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft organisiert wird, die eine Delegation von Direktoren und Wissenschaftlern aus 16 Max-Planck-Instituten nach Kuba entsenden wird, darunter den Nobelpreisträger, den Physiker Klaus von Klitzing, sowie Dr. Andreas Trepte, den Vertreter des Max-Planck-Büros in Lateinamerika,
  • die Ausstellung kubanischer Maler auf der Insel, die der Person Alexander von Humboldts gewidmet ist,
  • ein Filmprogramm für das kubanische Kino und Fernsehen, das dem Werk von Humboldt und seinem Vermächtnis in unserem Land gewidmet ist,
  • das Projekt Humboldt-Zentrum unter Beteiligung der Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg und unterstützt durch das Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Digitalisierung der Manuskripte von Humboldt, die in der Nationalbibliothek Kubas aufbewahrt sind,
  • Aktivitäten, die die Stiftung „Antonio Núñez Jiménez und die Natur und der Mensch” im Nationalpark Alexander von Humboldt durchführt,
  • ein spezielles Kolloquium über Humboldts Aufenthalte in Lateinamerika und der Einfluss dieses Kontinents auf sein Werk: Ein Blick von aus zwei Kontinenten anlässlich der „V. Versammlung der Herausforderung von Bonn“ zum Kapitel Lateinamerika und die Karibik im Juni in Havanna in Anwesenheit von Umweltautoritäten aus Deutschland,  Kuba, Honduras, Guatemala, El Salvador, Dominikanische Republik, Chile, Nicaragua, Dominique u.a.,
  • die Beteiligung der Botschaft an der Podiumsdiskussion zu Ehren Humboldts an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg im Juni,
  • das Kolloquium über Humboldt im Rahmen des Symposiums über die Wissenschaften der Nachhaltigkeit während des XII. Tagung zu Umwelt und Entwicklung im Juli, das von der Humboldt-Kommission der Akademie der Wissenschaften organisiert wird,
  • die Eröffnung des Humboldt-Salons im Konsulat Kubas in Berlin, um kulturelle Aktivitäten zu fördern,
  • die Teilnahme von Dr. Iván Muñoz Duthil, dem Vorsitzenden des Humboldt-Lehrstuhls an der Universität von Havanna an einer Podiumsdiskussion über den Prozess der Entkolonialisierung und das Vermächtnis Humboldts in Kuba unter der Schirmherrschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, der Botschaft Kubas und dem Cervantes-Institut im August,
  • eine neue, permanente Ausstellung im gerade durch das Büro des Stadthistorikers von Havanna restaurierten Museum „Casa Humboldt“ mit Unterstützung deutscher Kuratoren und des Bundesministeriums für Auswärtige Angelegenheiten im Dezember.   

Eine weitere Anzahl an Aktivitäten, die im Verlauf des Jahres vorgesehen sind, sich aber noch in verschiedenen Phasen der Vorbereitung befinden.  

Back to top