Der ITB Berlin Kongress als Hoffnungszeichen

09 März 2022 2:34am
Schreiben Caribbean News Digital
Robert-Habeck

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Dr. Robert Habeck outete sich im Rahmen seiner Keynote als Reisefan und als Liebhaber des ITB-Kulturpartnerlandes Georgien. Gleichzeitig stand er sichtlich unter dem Schock der jüngsten Ereignisse – und sagte, sein Grußwort sei sicherlich das schwerste, das ein Tourismusminister jemals auf der ITB gesprochen habe.

„Wenn man genau überlegt, was Tourismus ist, dann gibt es eigentlich kein besseres Gegenstück und Gegengewicht gegen den Krieg als Tourismus“, sagte Habeck wörtlich. Beim Reisen würden Menschen die vertraute Umgebung verlassen, sich neuen Erlebnissen aussetzen und neue Erfahrungen sammeln. „Dadurch kann Völkerbegegnung entstehen, nicht als politisches Programm, sondern als gelebter Alltag“, erklärte Habeck, der den ITB Berlin Kongress explizit als „Hoffnungszeichen“ betrachtet. „Ein Hoffnungszeichen für die Branche, ein Hoffnungszeichen dafür, dass es wieder möglich sein wird, sich in einer Welt als Menschen zu begegnen und sich nicht als Feinde waffenstarrend gegenüberzustehen.“

Robert Habeck betonte aber auch die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus, der in Deutschland direkt und indirekt für 7 Prozent der Wertschöpfung und für 9 Prozent der Beschäftigung sorge. Er betonte die tragende Rolle der mittelständischen Unternehmen im Tourismusgeschäft, etwa Busunternehmen, Restaurants oder Beherbergungsbetriebe, und erklärte, dass die Bundesregierung dieser bei der Bewältigung des Fachkräftemangels unterstützen wolle. „Wir werden ohne die Anwerbung von Fachkräften nicht auskommen. Dies wollen wir leichter zugänglich machen, Berufsabschlüsse schneller anerkennen, Visaanträge schneller bearbeiten und Module aufbauen, sodass man sich im Ausland schon vorab vorbereiten kann“, kündigte Habeck an.

Habeck führte an, dass Deutschland nicht nur Reiseweltmeister sei, sondern damit auch Weltmeister beim Verbrauch von fossilen Energien durch den Tourismus sei. Der Neustart der Tourismusbranche nach der Pandemie sollte aus seiner Sicht deshalb auch ein Neustart Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit sein. Der Wunsch, die Welt zu erleben, solle nicht dazu führen, dass die Welt, die wir beim Reisen erleben wollen, dadurch zerstört wird. Er selbst, so gestand Habeck, reise auch „total gerne“, habe für dieses Jahr allerdings noch keine konkreten Urlaubspläne. Ob es nach Schleswig-Holstein gehen wird oder vielleicht sogar nach Georgien, sei derzeit noch offen. „Ich weiß, dass nächstes Jahr Georgien das Partnerland ist, ein Land, das eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht hat wie die Ukraine. Ich war einmal dort und ich würde da auch gerne wieder hin, denn es ist ein unglaublich tolles Reiseland“, so Habeck wörtlich.

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