Bleisure: Der wachsende Trend, Geschäfts- und Freizeitreisen miteinander zu verbinden

30 Januar 2020 3:41pm
Schreiben Caribbean News Digital
Geschäfts--und-Freizeitreisen

Beisure Travel steht für den immer stärker werdenden Trend, Berufliches und Privates miteinander zu kombinieren. Bleisure Travel kommt vor allem bei reisefreudigen und jüngeren Fach- und Führungskräften gut an. Es bietet die Möglichkeit, auf Dienstreisen im Sinne der Work-Life-Balance auch die Freizeit zu genießen oder an die Arbeitswoche in einer fremden Stadt noch ein Urlaubswochenende anzuhängen. Am Beispiel Berlin erklärt Iris Lanz, Director Conventions, visitBerlin, Berlin Convention Office, im Interview, was die Bundeshauptstadt als Standort für Tagungen, Incentives und Kongresse, kurz MICE, so interessant macht und welche Rolle dabei der Bleisure-Trend spielt.


Was macht Berlin als MICE-Stadt attraktiv?

Iris Lanz: Berlin steht für Toleranz, Technologie und Talente. Die Stadt verfügt für Veranstaltungsplaner über hochprofessionelle und innovative Anbieter für Meetings, Kongresse und Incentives. Neben einer der modernsten Hotellandschaften Europas finden Interessenten in Berlin zudem eine große Anzahl an außergewöhnlichen Venues für jeden Anlass. Die zentrale geografische Lage macht die Stadt außerdem sehr gut erreichbar.

Einige der international besten Wissenschaftler forschen und lehren an den hier ansässigen Universitäten und Hochschulen. Dazu gilt Berlin als Hochburg für Start-ups. Fast täglich werden neue Firmen gegründet. Veranstaltungsplaner profitieren von unseren engen Kontakten zur Berliner Wissenschaft und Wirtschaft. Dadurch können wir nachhaltige und innovative Veranstaltungen in Berlin umsetzen.

Was wird getan, um Berlin für den MICE-Markt wettbewerbsfähiger zu machen?

Iris Lanz: Neben dem stetigen Ausbau unserer Serviceangebote, online wie offline, haben wir uns in den letzten Jahren verstärkt für die Vernetzung unserer Kunden mit den unterschiedlichsten Stakeholdern der Stadt engagiert. Unser wachsendes Wissenschaftsnetzwerk sowie unser nachhaltiges Dienstleistungsangebot für die Meetingindustrie ist in Europa nahezu einzigartig. Unser Ziel ist es, unseren Kunden den Zugang zur Berlins Wissenschaft und Wirtschaft zu ermöglichen.

Warum spielt das „Blending“ von privat und geschäftlich auf Reisen eine so wachsende Rolle? Was macht den Reiz daran für Reisende aus?

Iris Lanz: Berlins Hoch- und Sub-Kultur, die internationale Foodszene, die unzähligen Shopping-Möglichkeiten sowie Freizeit- und Sportangebote sind ein absolutes Plus für alle Tagungs- und Kongressteilnehmer. Berlin steht für Kreativität und Innovation, hier werden Trends gesetzt. Besucher finden so Inspiration über den Kongress hinaus.

Schlägt sich der Bleisure-Trend bereits in Ankunftszahlen nieder?

Iris Lanz: Die Dauer der Übernachtungszeiten steigt und lässt sich mit großer Sicherheit auf den Verhaltenswandel der Teilnehmer zurückführen. Wer einmal in der Stadt ist, möchte gerne noch etwas länger bleiben. Nicht zuletzt führt ein wachsendes Bewusstsein für ein nachhaltiges Reiseverhalten auch bei Geschäftskunden dazu, einen Aufenthalt eher länger als kürzer zu planen.

Welche Bedeutung hat die zunehmende Zahl an Millennials in Führungspositionen für den Bleisure-Trend?

Iris Lanz: Millennials sind gut informiert und lassen sich durch ihre Reisen und Begegnungen inspirieren. Nachhaltigkeit spielt gerade für diese Altersgruppe eine immer größere Rolle, auch im Planen ihrer Geschäftsreisen. Bleisure wird das neue Normal für Entscheider.

Wo findet Bleisure überwiegend statt?

Iris Lanz: Mit seinem vielfältigen Angebot ist Berlin die perfekte Stadt, um Geschäftsreise und Freizeit miteinander zu verbinden. Berlin bietet dabei nicht nur im Zentrum attraktive Freizeitmöglichkeiten, die zudem dank des sehr gut ausgebauten Nahverkehrssystems leicht zu erreichen sind.

Bleisure Travel gewinnt in Deutschland an Bedeutung

Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) zum Trend, Dienstreise und Freizeit zu kombinieren: „Deutschland ist mit 13 Millionen Geschäftsreisenden aus Europa und 2,5 Millionen aus Übersee die klare Nummer 1 im europäischen Wettbewerb. Die starke Position in diesem Marktsegment belegt die Attraktivität Deutschlands als Reiseziel auch unter dem aktuellen Aspekt „Bleisure“. Laut dem Marktforschungsinstitut IPK International gehen mehr als ein Drittel der Geschäftsreisenden in ihrer Freizeit auf notwendigen (traditionellen) geschäftlichen Reisen auch privaten Interessen nach. Im MICE-Bereich haben die Verantwortlichen erkannt, dass Destinationen für Veranstaltungen, Tagungen, Kongresse etc. erfolgreicher vermarktet werden können, wenn sie auch ein attraktives Umfeld, beispielsweise für Rahmenprogramme oder Begleitpersonen bieten. Zugleich platzieren auch touristische Anbieter aus dem Freizeitbereich wie Ferienhotels oder Freizeitparks ihre bestehende Infrastruktur aktiv im Tagungsmarkt.“

Laut  VDR erlaubt eine Vielzahl der Unternehmen Bleisure

Mittlerweile wird Bleisure für immer mehr Unternehmen zur Realität. Der Verband Deutsches Reisemanagement befragte im Rahmen der Geschäftsreiseanalyse 2017 Unternehmen mit 10 bis 500 Mitarbeitern sowie solche mit über 500 Mitarbeitern zum Thema Bleisure – Kombination von Reiseanlässen. Laut der Studie ist eine private Verlängerung einer Geschäftsreise, um beispielsweise über das Wochenende eine neue Stadt zu erkunden oder Freunde und Familie zu besuchen, bei der Mehrheit der Unternehmen heute realisierbar. Kleinere Arbeitgeber sind hier etwas flexibler (67%) als größere (59%). „Bleisure“ zeigt sich bereits in den Buchungsmustern: So beinhalten zum Beispiel bei Airbnb über 50% der geschäftlich bedingten Buchungen 2016 eine Übernachtung von Samstag auf Sonntag. Dort, wo die Kombination von Reiseanlässen (noch) auf Ablehnung stößt, lassen die Compliance-Regeln dies nicht zu oder es bestehen Fragen hinsichtlich steuerlicher Abgrenzung oder Fürsorgepflichten.

Quelle: ITB News Room

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