Der Tourismus ist laut des letzten Standes der WTO im Aufschwung
Die Einreisen internationaler Touristen stiegen von Januar bis Juni 2019 um 4% im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, lautet die letzte Bestandsaufnahme des Tourismus in der Welt seitens der Welttourismusorganisation, veröffentlicht vor der 23. Vollversammlung der WTO.
Das Wachstum wird mit + 8% vom Mittleren Osten angeführt, gefolgt von Asien und dem Pazifik mit + 6%. Einreisen in Europa stiegen um + 4%, in Afrika um + 3% und etwas geringer in Nord- und Südamerika um + 2%.
Die Reiseziele in aller Welt empfingen zwischen Januar und Juni 2019 eine Anzahl von 671 Millionen internationalen Touristen, fast 30 Millionen mehr als im gleichen Zeitraum 2018; das bedeutet einen kontinuierlichen Anstieg seit dem Vorjahr.
Die Erhöhung der Anzahl der Einreisen kehrt zu seiner früheren Tendenz zurück und stimmt mit der Prognose der WTO überein, die 3-4% für das gesamte Jahr 2019 voraussagte, wie es mit Stand vom Januar hieß.
Bis jetzt waren die Impulsgeber für diese Ergebnisse die starke Wirtschaft, erschwingliche Flugreisen, erweiterte Flugverbindungen und mehr Erleichterungen bei der Ausstellung. von Visa.
Dennoch gab es Beeinträchtigungen des Vertrauens bei den Unternehmern und Verbrauchern durch schwächere wirtschaftliche Kennziffern, durch die lange Ungewissheit über den Brexit, durch die wirtschaftlichen und technologischen Spannungen und durch die wachsenden geopolitischen Herausforderungen, die sich in einem Vertrauensspiegel der WTO als „vorsichtig“ widerspiegeln.
Regionale Ergebnisse
Europa wuchs in den ersten sechs Monaten 2019 um + 4%, mit einem positiven I. Quartal und einem noch besseren II. Quartal (April + 8% und Juni + 6%). Das spiegelt eine aktive Zeit um Ostern und zu Beginn der Sommersaison auf dem meist besuchten Kontinent der Welt wider.
Die Nachfrage innerhalb des Kontinents hat dieses Wachstum zu einem großen Teil gespeist, auch wenn die Aktivitäten unter den wichtigsten entsenden Märkten inmitten schwächelnder Wirtschaften sehr ungleich war. Die Nachfrage nach außereuropäischen Märkten wie USA, China, Japan und den Golfstaaten hat ebenfalls zu diesen positiven Ergebnissen beigetragen.
Asien und der Pazifik registrierten im Zeitraum Januar bis Juni 2019 mit + 6% ein höheres Wachstum als das durchschnittliche in der Welt, zum großen Teil durch die Ausreisen aus China bedingt, angeführt von Süd- und Nordostasien (beide + 7%), gefolgt von Südostasien (+ 5%). Die Einreisen in Ozeanien stiegen um 1%.
Nach einem schwachen Jahresbeginn verbesserten sich die Ergebnisse im II. Quartal in den beiden Amerikas (+ 2%).
Die Karibik (+ 11%) profitierte von den starken Nachfragen der USA; sie hat sich dadurch weiter gut von den Auswirkungen der Hurrikane Irma und María Ende 2017 erholt, ein Naturereignis, das den Kontinent leider erneut trifft.
Nordamerika registrierte ein Wachstum von + 2%, Mittelamerika von + 1%, also gemischte Ergebnisse. In Südamerika verringerten sich die Einreisen um 5%, teilweise bedingt durch weniger Ausreisen aus Argentinien, was die Nachbarländer beeinträchtigte.
In Afrika weisen die vorhandenen Daten ein Wachstum von + 3% bei den internationalen Einreisen auf. Nordafrika (+ 9%) zeigt nach zwei Jahren mit zweistelligen Zahlen weiterhin sehr solide Resultate, während das Subsaharische Afrika kein Wachstum aufwies (+ 0%).
Der Mittlere Osten (+ 8%) hatte zwei starke Quartale, also eine positive Wintersaison sowie einen Anstieg der Nachfrage während des Ramadans im Mai und während des Eid Al-Fitr im Juni.
Entsendende Märkte: Gemischte Ergebnisse inmitten kommerzieller Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit
Die Aktivitäten der wichtigsten entsendenden Tourismusmärkte waren ungleich.
Der chinesische entsendende Tourismus (+ 14%) war bei Reisen ins Ausland während des ersten Halbjahrs für viele Reiseziele des Kontinents weiterhin vorteilhaft, auch wenn die tatsächlichen Ausgaben im I. Quartal mit 4% geringer ausfielen. Die Spannungen im Handel mit den USA sowie die leichte Abwertung des Yuan können bei den chinesischen Reisenden kurzfristig Einfluss auf die Wahl des Reiseziels haben.
Die Reisen aus den USA, dem zweitgrößten Entsender hinsichtlich der Ausgaben, sind stark geblieben (+ 7%), begünstigt durch den starken Dollar. In Europa waren die Ausgaben des internationalen Tourismus in Frankreich (+ 8%) und Italien (+ 7%) gefestigt; Großbritannien (+ 3%) und Deutschland (+ 2%) wiesen moderatere Zahlen auf.
Unter den asiatischen Märkten war Japan bei den Ausgaben (+ 11%) stark. Die Republik Korea hatte Ausgaben von 8% weniger im ersten Halbjahr 2019, zum Teil bedingt durch die Abwertung des koreanischen Won. Australien erreichte im internationalen Tourismus 6% höhere Ausgaben.
Die Russische Föderation verzeichnete im ersten Halbjahr eine Verringerung der Ausgaben um 4% nach zwei Jahren hoher Preissteigerungen. Die Ausgaben Brasiliens und Mexikos sanken jeweils um 5% und 13%, eine Auswirkung der Situation der beiden größten Wirtschaften Lateinamerikas.