Shutdown in den USA bringt Unannehmlichkeiten für Touristen

04 Oktober 2013 4:29pm
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Der Stillstand der US-Verwaltung trifft auch Zehntausende Urlauber. Sie stehen vor verschlossenen Museen und umzäunten Denkmälern - und müssen so schnell wie möglich ihre Zelte in den Nationalparks abbrechen.

Absperrzäune, Hinweisschilder, enttäuschte Besucher vor geschlossenen Museen: Zehntausende Touristen in den USA bekommen seit Dienstag zu spüren, dass das Lahmlegen der öffentlichen Verwaltung nicht nur Amerikanern einen Strich durch die Rechnung macht. Da Republikaner und Demokraten ihren Etatstreit zu weit getrieben haben und das Weiße Haus den "Shutdown" der Regierung angeordnet hat, müssen etliche Reisende im ganzen Land ihr Sightseeing-Programm umwerfen.

Nationalparks, Museen, Kunstsammlungen, Denkmäler - alles bleibt geschlossen, bis der Streit beigelegt ist.

Hart trifft es die Camper in den Nationalparks: Nur zwei Tage bleiben ihnen, um ihre Sachen zu packen und die Zelte abzubauen. 400 Anlagen der staatlichen Parks verriegeln nach und nach ihre Tore, mehr als 21.000 Mitarbeiter gehen in unbezahlten Zwangsurlaub.

Der letzte Shutdown vor 17 Jahren kostete die Nationalparks sieben Millionen Besucher, an den staatlichen Museen und Monumenten fielen weitere zwei Millionen Gäste aus, schätzt der Kongress in einem Bericht.

Allein im Westküstenstaat Kalifornien geben Besucher und Reisende jeden Tag umgerechnet 215 Millionen Euro aus, rechnet die Vorsitzende der Tourismusorganisation Visit California nach einem Bericht der Zeitung Sacramento Bee vor. Mit jedem weiteren Tag des Notstands ächzt die Tourismusbranche unter den wirtschaftlichen Schäden.

Einzige Chance für Touristen, während ihres USA-Urlaubs derzeit doch etwas von den geschlossenen Sehenswürdigkeiten mitzubekommen: Sie müssen sich selbst etwas organisieren. Öffentliche Durchfahrtsstraßen in den Nationalparks bleiben geöffnet. Auch seien zum Beispiel Bootstouren mit privaten Anbietern um die Freiheitsstatue herum weiterhin möglich, sagt Florian Renner vom Visit USA Committee.

Das Auswärtige Amt in Berlin informiert, dass die Fluglotsen der US-Flugsicherungsbehörde FAA regulär weiterarbeiten. Die Einreise- und Sicherheitskontrollen an den Flughäfen seien ebenfalls nicht betroffen. Verzögerungen könne es allerdings bei der Bearbeitung von Visa-Anträgen geben.

Weiterhin geöffnet sind alle State Parks der USA, denn für sie sind die Bundesstaaten verantwortlich. "Die State Parks sind meist nicht weit entfernt von den Nationalparks und landschaftlich nicht weniger reizvoll", sagt Tilo Krause-Duenow, Chef des Nordamerika-Reiseveranstalters Canusa. "Sie sind sogar traumhaft schön."

Quelle: sueddeutsche zeitung

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