Mittelamerika, die grenzenlose Landenge

13 Dezember 2011 1:08pm
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Mittelamerika, die grenzenlose Landenge

„Mittelamerika, so klein, so groß“ ist der Slogan, den die sieben Länder der Landenge auf den Tourismusmärkten 2012 wieder aufnehmen. Der Mittelamerikanische Tourismusrat erklärte im vergangenen Sommer das Jahr 2012 zum „Jahr des nachhaltigen mittelamerikanischen Tourismus“. Es geht darum, das von diesen Nationen geteilte Erbe zu erhalten, das Mittelamerika die Chance bietet, auf dem Markt als Multi-Destination mit großem kulturellem und natürlichem Reichtum aufzutreten.

Das Vorhaben besteht darin, „nachhaltig integrierten Tourismus“ in einer Region mit einer Gesamtoberfläche von 521.033 km² und mehr als 40 Millionen Einwohnern anzubieten. Es wird von der Prämisse ausgegangen, dass in ihr alles oder beinahe alles Notwendige vorhanden ist, um den internationalen Tourismus anzuziehen. Sie verzeichnet eine der höchsten Raten der Biodiversität des Planeten, verfügt über ausgedehnte Wälder und Hunderte von Stränden an 5.570 Kilometern Küstenlänge am Pazifik und am Karibischen Meer. Dieser Reichtum wird nun mit wachsenden Investitionen im Hotelwesen und in der Infrastruktur kombiniert.

Glücklicherweise kam die Entwicklung des Tourismus erst vor wenigen Jahren nach Mittelamerika, als der Erfahrungsschatz der intensiven Modelle, welche auf die maximale Nutzung von Räumen und Gewinnen gerichtet waren und die Zukunft einiger Reiseziele auf der Welt ruinierte, bereits zur Verfügung stand. In einer Zeit des Wandels in den Entwicklungskonzepten und in der Dynamik des Tourismus sind dessen Drehpunkte heute die Multi-Destination, die Nachhaltigkeit und die Allianzen zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zur Förderung der Entwicklung der touristischen Kleinunternehmen und der ländlichen Gemeinden.

Integration, Promotion, Investition

Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama werben mit Hilfe des Systems der Tourismusintegration Mittelamerikas (SITCA) und der Tourismus-Werbeagentur Mittelamerikas. Sie ziehen neue internationale Fluglinien heran und erweitern die Netze der regionalen Linien TACA und Copa. Gleichzeitig geben sie – gemeinsam oder länderweise –mehr für Werbung und Präsenz  auf großen Messen wie FITUR, ITB oder WTM aus, sowie auf denen solcher weit entfernter Märkte wie MITT Moskau, ohne dabei ihre eigene Werbeplattform zu vergessen: Centroamérica Travel Market (CATM).

So entstehen Produkte wie die Koloniale Route der Vulkane oder die Führung auf der Route des mittelamerikanischen Welterbes, die Streifzüge durch Stätten natürlichen, archäologischen und architektonischen Reichtums anbieten, dank der gemeinsamen Anstrengung aller. Diese ist darauf gerichtet, dem Reisenden eine Region nahe zu bringen, in die jedes Land seine Besonderheiten einbringt und sie so zu einer Multi-Destination macht.  

Costa Rica, das jährlich mehr als zwei Millionen Touristen und etwa 250 Zwischenlandungen von Kreuzfahrtschiffen bei sich empfängt, (18% des Tourismus), war in diesem Jahr Sitz des Internationalen Gipfels des Medizintourismus, einer Modalität, die diesem Land jährlich etwas mehr als 15.000 Besucher und 560 Millionen Dollar beschert.

Das Land, das den Abenteuertourismus und den Wellnesstourismus erfolgreich entwickelt hat, unterzeichnete in den letzten Monaten Open – Sky - Abkommen mit Brasilien und Kanada. Es beteiligt sich an Investitionen für Fünf Sterne-Einrichtungen in Guanacaste (Pazifik) in den Projekten Dreams Las Mareas Resort & Spa (AMResorts, 400 Zimmer, Spa und Ausstattung für Konferenzen), Paradisus Papagayo Bay (Meliá Hotels International, 381 Zimmer, Spa) und einem Hotel PURE (Oriens Travel & Hotel Management, Zimmer, Eigentumswohnungen, Feriendörfer und Golf).

Vor einigen Monaten kündigte Starwood Hotels & Resorts Worldwide, Inc. die Eröffnung seines ersten All-Inklusive-Resorts in diesem Gebiet an, das Westin Resort & Spa Playa Conchal, das immer mehr Reisende aus aller Welt auf dem Flughafen von Liberia empfängt.
Honduras, das Land, das im Jahr 2010 die meisten Kreuzfahrtreisenden empfing (800.000), vor Belize (750.000), Costa Rica (385.000), Panama (331.000), Guatemala (89.000), Nicaragua (36.000) und El Salvador (2.360), will in diesem Jahr die Ziffer 900.000 erreichen.

Kürzlich stellte das Event Honduras is open for Business Anlegern aus mehr als 70 Ländern ein Kapitalanlagenangebot mit einem Wert von 500 Millionen Dollar vor, zu denen Projekte wie ein Kreuzfahrtkai in Tela, Hotels und die schwimmenden Diskotheken La Ceiba und Lago de Yojoa, Unterbringungen in den Bergen mit Spa in Santa Bárbara, ein Flugplatz in Copán und ein Canopy im Nationalpark Celaque gehören. Gleichzeitig kündigte es für Ende 2013 einen fünften internationalen Flughafen in der Nähe der Hauptstadt an.


Eines der größten Projekte ist das der Residenzen und Marinas in Port Royal, auf den Inseln Bahía, mit mehreren Hotels, Wohnungen und Mehrfamilienhäusern für 268 Millionen Dollar.

Nicaragua, das vorhat, im Jahr 2011 eine Million internationaler Touristen zu empfangen, hat bereits seine eigene Tourismusmesse (Fenitur) gegründet und kündigte unter anderen Projekten den Bau zweier Jachthäfen in Bluefields und  Corn Island an.
Insgesamt empfingen die Länder der Region 11,8 Millionen Besucher im Jahr 2010. Diese Ziffer schließt sowohl Touristen als auch Exkursionsteilnehmer ein, die nur einen Tag im Land sind, meistens Kreuzfahrtteilnehmer. Auch wenn die Region selbst weiterhin der wichtigste Entsender ist, (41,8% des Gesamtumfangs), gefolgt von Nordamerika (37,1%), erreichte Europa den gleichen Stand wie Südamerika (etwa 9%) und kam auf 760.170 Touristen (4% mehr als 2009). Hauptentsendemärkte sind hier Spanien, Deutschland, England, Frankreich und Italien.

Im letzten Jahr eröffneten Fluglinien wie Iberia, Air Berlin und Thomson neue Routen oder steigerten die Häufigkeit ihrer Flüge in die Region. Iberia z.B. fügte zu den Flügen nach Costa Rica und Guatemala neue Routen nach Panama und El Salvador hinzu.
Diese und andere Verbindungen sowie die Entwicklung neuer Märkte wie des russischen werden entscheidend sein in dem Bestreben, 10 Millionen Touristen im Jahr 2012 aufzunehmen (20% mehr als im Jahr 2010), mit Einnahmen von  mehr als 8,5 Milliarden Dollar, zu der die Ausbeute durch die Tagesbesucher noch hinzugerechnet werden muss.

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