Leonel Messi: UNWTO-Botschafter für nachhaltigen Tourismus
Im Prinzip macht es ja Sinn, dass ausgerechnet ein Spieler des FC Barcelona neuer Botschafter für nachhaltigen Tourismus bei der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) wird – schliesslich ist Barcelona eine jener Städte, welche am meisten unter Overtourism zu leiden hat. Doch der Grund für die Verpflichtung von Lionel Messi, dem fünffachen Weltfussballer des Jahres, als ebendieser Ambassador ist viel banaler: Die UNWTO kann mit Weltstars viel Aufmerksamkeit für ihre Anliegen erregen, was ja grundsätzlich gut ist.
Offiziell gehe es darum, eine Verknüpfung zwischen Sport und Tourismus zu schaffen und so «die verändernde Kraft des nachhaltigen Tourismus zu stärken», wie die UNWTO mitteilt. Im Rahmen dieser Bemühungen hatte die UNWTO zuvor im Februar 2018 den früheren Star von Real Madrid, Fernando Hierro, sowie den ehemaligen Trainer der Spanischen Nationalmannschaft und von Real Madrid, Vicente del Bosque, verpflichtet.
Mit Messi wurde jetzt ein noch aktiver Sportler verpflichtet. Bekannt gegeben wurde die Kooperation am vergangenen Samstag gleich nach dem Spiel zwischen dem FC Barcelona und Leganés, wo UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili zugegen war. Messi erklärte pflichtbewusst: «Auf all meinen Reisen habe ich die Möglichkeit gehabt, andere Kulturen und Gesellschaften kennen zu lernen, was sehr bereichernd ist.
Die Welttourismusorganisation arbeitet daran, aus dem Tourismus eine Kraft der globalen Entwicklung zu machen. Ich freue mich auf meine Mission, nachhaltigen Tourismus promoten zu dürfen.» In welcher Form diese Promotion erfolgt, wurde von der UNWTO noch nicht näher definiert. Auch nicht, wie viel Geld für die Promotions-Verpflichtung des argentinischen Weltstars ausgegeben wird. Es ist allerdingds durchaus möglich, dass nicht viel Geld aufgewendet wird: Barcelona war bekanntlich der letzte Grossklub, welcher noch (bis 2011) auf Trikotsponsoring verzichtete und zunächst auch nur Werbung für eine andere UNO-Agentur, nämlich die UNICEF, machte.
Inzwischen garniert aber auch Barcelona massiv Geld mit Werbeeinnahmen – eine Zeit lang kam dieses von Qatar Airways, inzwischen wirbt man für das japanische Internetunternehmen Rakuten.
Es ist wirklich zu hoffen, dass der Förderung von nachhaltigem Tourismus mit den Promotionsunterstützungen der Fussballstars geholfen ist. Nahe liegender ist leider die Vermutung, dass vor allem UNWTO-Generalsekretär Pololikashvili seine Liebe zum Fussball auf diesem Weg pflegt. Als früherer Botschafter Georgiens in Spanien war er bekanntlich regelmässig an Fussballspielen von Atletico oder Real Madrid anzutreffen.