Investitionsengagement in der Karibik

19 Oktober 2012 1:29pm
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Investitionsengagement in der Karibik

Die OMT weist darauf hin, dass sich der pazifisch-asiatische Raum, mit China an der Spitze, in den kommenden Jahrzehnten zum Spitzenreiter der Tourismusbranche entwickeln wird, sowohl in der Aufnahme, als auch in der Entsendung von Touristen. Die Karibik baut auf diese Tatsache, auch in einem anderen wesentlichen Aspekt ihrer Entwicklung: den Investitionen.

Unternehmen und Banken aus den beiden Schlüsselnationen für die Investitionen in der Karibik, Spanien und China, haben in diesem Jahr ihr wachsendes Interesse an  erweiterten Baumaßnahmen in Bezug auf Hotels und andere touristischen Einrichtungen bekräftigt. Eine Studie der March-Bank vom Mai bestätigte,  dass die Karibik weiterhin für spanische Investoren die erste Wahl bleibt. Der Bericht schließt mit der Einschätzung, dass das Engagement der großen spanischen Hotelketten in der Karibik durch eine hohe Rentabilität der Tourismusindustrie in dieser Region abgesichert ist, dank eines guten Verhältnisses zwischen den Preisen und den niedrigen Lohnkosten und einer im Vergleich zum Angebot überwiegenden Nachfrage. Eine Investition in der Karibik kann sich in sechs oder sieben Jahren amortisieren, während in Spanien dafür ein ganzes Jahrzehnt zu veranschlagen ist, so die March-Bank.
 
Auch China macht seine Rechnung auf. In Zusammenhang mit der intensiven wirtschaftlichen Annäherung an Lateinamerika erklärte Peking im letzten Jahr, den Regierungen im Karibikraum Kredite in einer Gesamthöhe von 6,3 Milliarden US-Dollar zu gewähren, davon einen Großteil zur Verwendung im Tourismusbereich. Unter den spektakulärsten Investitionen findet sich ein Milliardenkredit zur Ankurbelung des Resorts Baha Mar auf den Bahamas, sowie ein anderer in Höhe von 460 Millionen Dollar für Punta Perla an der dominikanischen Küste. Derlei Investitionen öffnen die Tore für den Zustrom von chinesischen Touristen. Dem chinesischen Institut zur Erforschung des internationalen Tourismus zufolge werden von dem asiatischen Giganten in diesem Jahr 80 Millionen Reisen ausgehen. 2020 werden es dann 100 Millionen sein.

Die Karibikbewohner stehen vor ernsten Herausforderungen, wollen sie diese Investitionen und ihre berühmten Naturattraktionen optimal nutzen. Sie werden politische Maßnahmen entwickeln müssen, um ihre derzeitig größte Schwäche zu überwinden. Denn die Einkommen aus der Tourismusindustrie bleiben bescheiden, angesichts der zurückhaltenden Ausgabebereitschaft der Europäer, der Sonderangebote und der harten All-Inklusive-Konkurrenz. Neben der Stärkung von regionalen Integrations- und Kooperationsinitiativen, die Bildung einer gemeinsamen karibischen Markenstrategie eingeschlossen, haben unsere Inseln es als die Hauptaufgabe erkannt, Produkte und Märkte zu diversifizieren.   

Während sie Werbekampagnen für bislang unbekannte Punkte auf der Landkarte starten, versuchen die Karibikstaaten, Alternativen zu der klassischen Option von Sonne und Strand zu entwickeln, wie Kultur- oder Familienreisen, Ökotourismus, Tauchen, Golfplätze, Yachthäfen und andere, die geeignet sind, eine größere Zahl an Reisenden in die Erholungsgebiete der Playas Providenciales, der Turks- und Caicosinseln, von Palm Beach, Aruba, dem jamaikanischen Negril, Punta Cana in der Dominikanischen Republik, ins kubanische Varadero oder nach San Juan in Puerto Rico zu locken. All diese Orte wurden 2012 nach einer Umfrage von Travellers Choice zu den besten Reisezielen in der Karibik erklärt.

Die größte Herausforderung besteht aber zweifellos darin, die Konsumbereitschaft der Touristen jenseits der Hoteltore anzufachen und die Lust auf eine Rückkehr zu vergrößern, wenn schon nicht ins selbe Reiseziel, dann doch wenigstens in die einzigartige Karibik.

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