Falsche Prioritäten im Reisemanagement

29 Mai 2014 7:07pm
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Falsche Prioritäten im Reisemanagement

Lange Fahrzeiten wegen schlecht gewählter Unterkünfte sind der Hauptgrund für Stress auf Geschäftsreisen. 55 Prozent der reisenden Geschäftsführer, Fach- und Führungskräfte beklagen sich darüber. Das sind 14 Prozentpunkte mehr als noch im vergangenen Jahr. Zweithäufigster Grund ist mangelnde Orientierung vor Ort, gefolgt von ungünstigen Anschlussverbindungen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Chefsache Business Travel 2014“ von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV).

Die Auswahl der Unterkünfte ist von zentraler Bedeutung dafür, wie hoch das Stresslevel auf Geschäftsreisen ist. Wer vom Flughafen zum Hotel am anderen Ende der Stadt fahren muss und dann zum Kundentermin ebenfalls einen weiten Weg hat, findet keine guten Voraussetzungen für erfolgreiche Termine vor. An der Auswahl der Unterkünfte für ihre Geschäftsreisen üben die Befragten der DRV-Studie deshalb zunehmend Kritik. Inzwischen sieht darin mehr als jeder Zweite eine Ursache für Stress.

„Unternehmen sollten bei Reisen nicht am falschen Ende sparen“, sagt Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel im DRV. „Die Unterbringung in einem günstigen Hotel rechnet sich insgesamt nicht, wenn der Mitarbeiter Stunden braucht, um es zu erreichen. Er hat dadurch wahrscheinlich nicht nur höhere Taxikosten, sondern verliert auch Zeit und Nerven, ist somit nicht ausgeruht und weniger produktiv.“

Besonders Chefs tun sich schwer mit der Orientierung vor Ort

Darüber hinaus sagen 40 Prozent der Befragten, dass die Orientierung am Reiseziel ihnen Stress verursacht. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte erhöht. Auch noch im Zeitalter von Smartphones und Apps ist es also für Geschäftsreisende nicht immer einfach, sich beispielsweise im Tarifdschungel der öffentlichen Verkehrsmittel zurechtzufinden. Dies trifft besonders auf die Unternehmensleiter zu: 45 Prozent der befragten Geschäftsführer und Vorstände machen solche Probleme zu schaffen. Bei den übrigen Fach- und Führungskräften sind es nur 37 Prozent.

Drittgrößte und ebenfalls wachsende Stressursache sind schlecht geplante Reiseverbindungen, also beispielsweise ungünstige Anschlüsse bei Flügen und Zügen, mit zu viel oder zu wenig Umsteigezeit. 36 Prozent beklagen dies – acht Prozentpunkte mehr als 2013. 27 Prozent empfinden außerdem mangelnde Flexibilität in der Reiseplanung als Belastung, zum Beispiel wenn bei kurzfristigen Änderungen die Umbuchungen umständlich sind. Immerhin in diesem Punkt zeigt sich eine Verbesserung: Im Vorjahr hatten sich noch 38 Prozent aller Befragten über zu wenig Flexibilität beschwert.

„Um den Stress für Geschäftsreisende zu mindern und Fehlplanungen zu vermeiden, sollten Chefs das Travel Management in die Hände von Experten legen“, sagt Stefan Vorndran. „In anderen Geschäftsbereichen, etwa in der IT, ist das längst üblich. Im Reisemanagement sind viele Unternehmen noch nicht so weit.“ Geschäftsreisebüros buchen Unterkünfte und Verkehrsverbindungen gemäß der Reiserichtlinie des Unternehmens. Darin können etwa auch maximale Entfernungen zu Hotels oder minimale Umsteigezeiten festgelegt werden. Zudem übernehmen die externen Spezialisten auch kurzfristige Umbuchungen, etwa wenn Termine verschoben oder zusätzliche Tickets benötigt werden.

Zur Studie „Business Travel 2014“

Die Studie „Business Travel 2014“ wurde im Auftrag des Deutschen ReiseVerbands (DRV) durchgeführt. 110 Geschäftsführer, die selbst regelmäßig auf Geschäftsreisen sind, sowie 110 geschäftsreisende Führungs- und Fachkräfte aus Unternehmen ab 250 Mitarbeitern wurden dafür zum Thema Geschäftsreisen befragt. Die Daten wurden vom 2. bis 14. Oktober 2013 erhoben.

Über die Kampagne „Chefsache Business Travel“

Auf Geschäftsreisen setzen Unternehmen ihre wichtigste Ressource ein: den hochqualifizierten Mitarbeiter. Knapp 90 Prozent schicken ihre Mitarbeiter mit dem Ziel auf Reisen, Geschäftsabschlüsse unter Dach und Fach zu bringen oder zumindest vorzubereiten. Der effizienten Gestaltung von Geschäftsreisen im Unternehmen misst die Chefetage jedoch trotzdem oft keine strategische Bedeutung zu. Dabei wird diese Aufgabe immer komplexer. Nicht nur Kosten, sondern auch andere Kriterien wie zum Beispiel Nachhaltigkeit oder Sicherheit gilt es zu beachten.

Ziel der Initiative von Travel Management Companies im DRV ist es, Geschäftsreisen als strategisches Managementthema zu verankern und den Nutzen eines professionellen Geschäftsreisemanagements in Zusammenarbeit mit den Geschäftsreisebüros auf Entscheiderebene besser bekannt zu machen.

Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter www.chefsache-businesstravel.de.

Quelle: www.drv.de

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