"Costa Concordia": größte Schiffsbergung aller Zeiten
Vor der italienischen Insel Giglio ist das Wrack des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" aufgerichtet worden. Das 290 Meter lange Schiff liegt seit mehr als 20 Monaten vor der Toskana im Mittelmeer. Im Frühjahr soll das Schiff in einen Hafen geschleppt und auseinander montiert werden.
Die wohl heikelste Etappe der "Costa Concordia"-Bergung ist geschafft: In einem beispiellosen Kraftakt ist das Wrack des Kreuzfahrtschiffs aus seinem Meeresgrab gehoben und aufgerichtet worden. Die Einsatzleiter erklärten das spektakuläre Bergungsmanöver nach 20 Stunden für erfolgreich beendet.
In seine aufrechte Position gezogen wurde das Wrack zwischen zwei Schlechtwetterphasen mithilfe von 36 massiven Stahlseilen. Das 290 Meter lange Schiff lag seit mehr als 20 Monaten vor der Toskanainsel Giglio im Mittelmeer.
Nie zuvor wurde ein so großes Passagierschiff geborgen. Rund 500 Hilfskräfte aus 26 Ländern waren an dem Manöver beteiligt, dessen Kosten sich schon jetzt auf 600 Millionen Euro belaufen und Versicherungsepxerten zufolge am Ende die Milliardenmarke überschreiten könnten.
Mit 4229 Menschen an Bord war die "Costa Concordia" bei einem riskanten Manöver auf einen Felsen aufgefahren und anschließend gekentert. Bei dem Unglück starben 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche. Nach der Havarie wurden ein Reedereivertreter und vier Besatzungsmitglieder unter anderem wegen fahrlässiger Tötung zu Haftstrafen zwischen 18 und 34 Monaten verurteilt. Das Verfahren gegen Kapitän Francesco Schettino läuft noch.
Bei der Bergung wurde das Schiff auf eine Unterwasserstahlplattform mit Zementsäcken gezogen, der Meeresgrund unter dem Wrack hierfür mit 1200 Zementsäcken stabilisiert.
Der Schiffsrumpf soll nun teilweise repariert und mithilfe mehrerer Stahlcontainer als Auftriebskörper zum Abschleppen im Frühjahr vorbereitet werden. Danach wird das Wrack verschrottet, möglicherweise im nahegelegenen Hafen von Piombino, vielleicht auch in Neapel oder Palermo.
Quelle: AFP





