Vier Tendenzen, die das Hotelwesen in den nächsten Jahren kennzeichnen werden
Viele Veränderungen, die wir in unserem Umfeld beobachten, werden durch große Fortschritte in der Computer- und Kommunikationstechnologie hervorgerufen. Im Fall des Hotelwesens haben sich die Präsentation und die Verkäufe von Unterkünften ebenso stark verändert wie der Betrieb und das Geschäftsmanagement.
Jetzt, wo wir uns in das Jahr 2020 hineinbegeben haben, ist es angebracht zu fragen, welche Veränderungen es in jüngster Zeit gegeben hat und welche es in den nächsten vier Jahren geben wird.
1. Der Online-Verkauf erfolgt bereits ohne menschliches Zutun
Der Online-Verkauf ist stark angewachsen und wird in den nächsten Jahren weiterwachsen. Auch wenn ein Rest an Reservierungen per Telefon bestehen bleiben wird, der Prozentsatz an Gästen, der ohne Reservierung in einem Hotel erscheint, ist fast vollständig verschwunden.
Aufgrund dieser Situation haben die Hotelbetreiber Lösungen gesucht, die den automatischen Online-Verkauf über Systeme ermöglichen, die den Verkaufsprozess managen, die Preise in automatischer Form und ebenso die verfügbaren Plätze für den indirekten Verkauf ohne menschliches Eingreifen anpassen. Man nennt sie Systeme des Typs “All-in-One“ (Alles in einem). Es handelt sich um Integrationssysteme, die fähig sind, operative Informationen mit dem Verkaufssystem zu teilen, ohne die Notwendigkeit, dass jemand eingreift. Diese Fähigkeit macht das automatische Management des Reservierungsprozesses und die Optimierung der Verkaufsmargen möglich.
2. Das Einchecken bedarf weder Papier noch Kugelschreiber
Für viele Menschen, die ins Hotel kommen, ist es das allerletzte, warten zu müssen. Sie möchten direkt bedient werden, sich wichtig fühlen und so schnell wie möglich auf ihr Zimmer gehen. Wie wir sie bedienen und wie schnell wir das Einchecken bewältigen, wird zum großen Teil den Eindruck bestimmen, den sie vom Hotel mitnehmen.
Um den Prozess zu beschleunigen, bieten einige Hotels schon ein Vor-Einchecken an, indem sie ein Formular über eine Webseite ausfüllen lassen. Diese Lösung ist gut, hängt aber vom Willen des Reisenden ab, weshalb man oft nicht den gewünschten Effekt erzielt, denn man muss notwendigerweise über ein System verfügen, das die Daten automatisch einliest, oder über eine Kamera. Der Kugelschreiber wird jedenfalls nicht mehr gebraucht. Wenn man etwas unterschreiben muss, erfolgt das direkt auf dem Bildschirm oder über unsere digitale Identität.
3. Die Tage der Kreditkarte sind gezählt
Auch wenn die Kreditkarte immer noch eine viel genutzte Zahlungsmethode ist, wird sich das in den nächsten Jahren durch die Einführung der Instant SEPA (TIPS – Target Instant Payment Settlement) komplett verändern. Auf nationaler Ebene bietet fast schon jedes europäische Land ein System an, das auf einem europäischem Standard wie dem Bizum in Spanien beruht. Viele Banken arbeiten schon daran, Zahlungen mit internationalen TIPS für Unternehmen anzubieten.
Wenn dann die Internationalisierung des Systems erreicht ist, wird der Hotelbetreiber große Vorteile haben, vor allem, weil er seine Kassierung mit ganz niedrigen Transaktionskosten im Vergleich zu den Kosten über Kreditkarten bewerkstelligen kann. Jetzt fehlt nur noch, dass die Banken oder Vermittler wie Stripe oder Molly das in ihren Systemen freischalten. Vielleicht erleben wir die Veränderung schon im Verlauf diesen Jahres 2020.
4. Die Reservierungen werden wir durch Sprechen machen
Die Nutzung der Stimme, um das Handy zu bedienen, ist nichts Neues mehr. Fast alle haben wir das schon gesehen oder nutzen das schon. Eine der bekanntesten Neuerungen ist ohne Zweifel “OK Google”. Alle, die ein Android-Handy haben, kennen das, das man ganz einfach mit dem Handy spricht und damit die die Suchmaschine nutzen kann.
Die Technologie beruht auf der Erkennung der Stimme und der Umsetzung der Stimme in Text. Es ist klar, dass der Reifegrad dieser Technologie die Art und Weise verändern wird, wie wir mit dem Handy umgehen. Es ist durchaus möglich, dass sich der Prozess der Online- Reservierungen, der heute noch von der manuellen Eingabe der Daten abhängt, in eine wörtliche Konversation mit einem virtuellen Assistenten verwandelt, angereichert durch Abbildungen und Texte auf dem Bildschirm.