Warum ist Deutschland das zweite Land in der Welt, in dem die Krise am besten bewältigt wird?
Der französische Historiker, Edouard Husson, erklärt, wie diese Hervorhebung unter den am meisten betroffenen Ländern, vor allem auf dem europäischen Kontinent, zustande kommt.
"Der wahre Grund ist, dass Deutschland dank des Prinzips der Subventionspolitik der Krise entgegentreten und sich an sie anpassen konnte, da die getroffenen Maßnahmen direkt vor Ort vorgenommen werden", hat Edouard Husson, französischer Historiker, Universitätsprofessor, und ehemaliger Geschäftsführer der wissenschaftlichen Wirtschaftshochschulen ESCP Europe erklärt.
Außerdem präzisierte Herr Husson, dass in Deutschland der Kampf gegen die Epidemie „von den örtlichen Gesundheitsbehörden geleitet wird". Auf nächst höherer Ebene treffen sich dann die regionalen Gesundheitsminister, die die Aktionen unter sich regeln. Das Bundesministerium für Gesundheit “greift wenig ein", nur im Falle der Versorgung, der Geräte und der Statistiken.
Den Platz, den Deutschland heute unter den anderen ebenso betroffenen Ländern auf dem europäischen Kontinent einnimmt, ist auch der Tatsache geschuldet, dass in Deutschland „das Geld prinzipiell an die örtlichen Krankenhäuser“ geht.
Ein weiterer Grund besteht darin, dass die deutsche Industrie, sowohl die pharmazeutische als auch die Auto- und Maschinenbauindustrie sich mobilisieren und Proben, Mundschutze und künstliche Beatmungsgeräte herstellen konnte.
In Bezug auf die strategische Sicht der Probleme versicherte der Experte, dass Deutschland ein Land ist, dass „einige seiner Produktionsketten aufrechterhalten hat, insbesondere die Montage und die Endfertigung von Produkten".
Für ihn war ein entscheidender Faktor im Kampf gegen das Coronavirus, dass Deutschland "seine Investitions- und Organisationskapazität vorausschauend und im Verständnis der Risiken beibehalten hat".
"Deutschland hat besser reagiert, hat sich besser angepasst, hat schneller reagiert und wusste in dem Moment, was zu tun war“.
In diesem Punkte zitierte der Experte das Beispiel der Verhaltensweise der Staatschefs zweier Länder.
Die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, beschränkte sich darauf, ohne den Begriff Krieg zu benutzen, “die Moral des Volkes zu heben, indem sie von einer Gesundheitskrise sprach", bemerkte Herr Husson und verwies darauf, dass deshalb die Kennziffern ihrer Anerkennung, nachdem ihre Popularität bereits im Sinken war, erneut gestiegen sind. Jetzt wird sie von 79% der Deutschen befürwortet.
Andererseits ist die Epidemie in Deutschland “unter Kontrolle, man hat sie besser im Griff", erklärte der deutsche Gesundheitsminister, Jens Spahn, indem er betonte, dass das Land „Erfolg hatte und erreicht hat, von einem dynamischen Anstieg zu einem linearen zu kommen, und sich die Infektionsrate beträchtlich verringert hat". Er führte aus, dass etwa 1,7 Millionen Personen im Land auf Coronavirus untersucht wurden.
Laut einer Studie der internationalen Unternehmensgruppe im Bereich der Technologien intensiver Nutzung der Wissenschaft (DKG), ist Deutschland das zweite Land in der Welt, nach Israel, dass die Gesundheitskrise am besten bewältigt.
