Klimawandel: eine Bedrohung für Lateinamerika

09 Juni 2016 1:23pm
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Klimawandel: eine Bedrohung für Lateinamerika

Klimawandel bezeichnet die Veränderung des Klimas auf der Erde und wird eine immer größere Realität. Die gegenwärtige, vor allem durch den Menschen verursachte globale Erwärmung ist ein Beispiel dafür und führt zu einer Abkühlung oder Erwärmung über unterschiedliche Zeiträume. In der Region Lateinamerika sind laut einer aktuellen globalen Studie von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), dem Umweltprogramm (UNEP) der Vereinten Nationen und der Union of Concerned Scientists (US-amerikanische Wissenschaftlervereinigung, UCS) sechs auf der UNESCO-Liste des Welterbes stehende Stätten bedroht.

Nur die Besten unter den herausragenden Zeugnissen der Menschheits- und Naturgeschichte dürfen den Titel UNESCO-Welterbe tragen. Bereits 1954 wurde in der Haager Konvention der Begriff „kulturelles Erbe“ (héritage) zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten kodifiziert. Die von der UNESCO geführte Liste des Welterbes umfasst aktuell 1.031 Stätten in 163 Ländern. Davon sind 802 Kulturdenkmäler (K) und 197 Naturstätten (N). Weitere 32 Stätten gehören sowohl dem Kultur- als auch dem Naturerbe an.

Unter den bedrohten Stätten befinden sich in Lateinamerika der Hafen von Cartagena de Indias in Kolumbien (starker Anstieg des Meeresspiegels und Überschwemmungen in den letzten Jahren), Coro y su Puerto in Venezuela (deutliche Zunahme extremer Wetterereignisse wie Dürren, Stürme und Überschwemmungen in den letzten 30 Jahren), die Galapagos-Inseln in Ecuador (Tourismus und Bevölkerungswachstum führen zu Bedrohungen für die Artenvielfalt – ebenfalls die Einführung von exotischen und invasive Arten und die illegale Fischerei), der Huascaran Nationalpark in Peru (Abschmelzen der Gletscher), der Atlantische Regenwald – Mata Atlântica – in Brasilien (Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterereignisse wie Starkregen führen vermehrt zu Erdrutschen und Überschwemmungen) und die politisch zu Chile gehörenden Osterinseln. Demnach sorgen ausbleibende Niederschläge auf Rapa Nui zu Wasserknappheit, gleichzeitig steigt der Meeresspiegel und führt zu Überschwemmungen und Erosion der Küsten.

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