Vier Stunden früher da sein – Lufthansa nimmt Empfehlung zurück

14 Oktober 2021 7:28pm
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BER

Nach dem Wartechaos zu Ferienbeginn am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) hat die Lufthansa Passagiere zwischenzeitlich per Mail aufgefordert, bereits vier Stunden vor Abflug vor Ort zu sein. Am Dienstagnachmittag nahm die Fluggesellschaft diese Empfehlung aber wieder zurück.

"Wir haben unsere Kundenkommunikation in diesem Punkt korrigiert", hieß es. "Nach wie vor bitten wir unsere Gäste, frühzeitig zum BER anzureisen, insbesondere bei Abflügen am Vormittag, da in dieser Zeit das Passagieraufkommen besonders hoch ist."

Berlin: "Macht den Flughafen einfach wieder dicht"
Mit der E-Mail hatte die Airline wohl auf das Chaos am BER am vergangenen Wochenende reagiert. Im Netz hatte die Aufforderung für scharfe Kritik von Reisenden gesorgt: "Macht den Flughafen einfach wieder dicht" – ein anderer Nutzer meint: "Dann dürfte sich praktisch kein Inlandsflug mehr lohnen".

Am Wochenende hatten Tausende über mehrere Stunden an dem Flughafen warten müssen – pünktlich zum Ferienbeginn in Berlin. Mit Blick auf die Probleme verwies die Lufthansa am Montag auf fehlende Abfertigungskapazitäten. 

Man habe beim Check-in die maximal mögliche Zahl von zwölf Schaltern geöffnet und zudem zusätzliches Personal im Wartebereich eingesetzt, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Man bedauere sehr, dass den Passagieren dennoch Unannehmlichkeiten entstanden seien.

Chaos am BER: Viele Krankmeldungen am Flughafen
Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) hatte die Probleme am Wochenende vor allem auf Personalengpässe an den Check-in-Schaltern geschoben, die am BER von den Fluggesellschaften besetzt werden. Vor allem wegen Krankmeldungen habe die Personaldecke dort "unter den Planungen" gelegen. So sei es deswegen vor allem Samstag zu deutlich verlängerten Wartezeiten gekommen, obwohl an dem Tag deutlich weniger Menschen unterwegs waren als Freitag und Sonntag.

Auch bei den Bodenverkehrsdienstleistern fehlte es aufgrund von Krankheit demnach an Personal, so dass es beim Aussteigen und Entladen von Flugzeugen zu längeren Wartezeiten gekommen sei. Der Flughafen werde aber auch auf Wunsch der Fluggesellschaften künftig weitere Check-in-Schalter zur Verfügung stellen.

Zusätzlich aufgestellte Gepäckautomaten sollten Fluggästen zugutekommen, die bereits elektronisch eingecheckt waren und nur noch ihr Gepäck aufgeben mussten. Das ist aber nur für eine kleine Gruppe der Reisenden möglich, weil viele Länder im Zuge der Corona-Pandemie ihre Einreisebestimmungen verschärft haben. Die nötigen Nachweise beispielsweise über Impfungen und Testergebnisse müssen vor Flugantritt von der Airline kontrolliert werden, was an den Schaltern zu längeren Bearbeitungszeiten führt.

Lufthansa fertigt am Flughafen BER die Passagiere ihrer Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines selbst ab. Unter ihnen sind viele Umsteiger. Die Direktflugtochter Eurowings hat eigene Schalter.

Quelle: t-online.de

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